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„Firlefanz und Narrentanz“: Die Kabiszunft Altstadt Rottweil begibt sich auf eine Zeitreise

Ein historisches Tanzspiel, einen „Sockenhopf“ mit viel Drumherum verspricht die Narrenzunft Rottweil-Altstadt für den kommenden Samstag, 28. Juni 2025. Austragungsort des mittelalterlichen Spektakels und Balls ist zunächst der Parkplatz des Gasthauses „Pflug“. Dort bleibt die Festgemeinde aber nicht lange …

Die Zeitreise der Kabiszunft Altstadt Rottweil verspricht ein „Tanzvergnügen mit allerlei Firlefanz“, heißt es in der Ankündigung. Das bedeutet: Gaukler, Artisten, Harlekine, Bettler, Hofnarr, sogar ein Bärenführer samt recht menschlichem Untier werden sich auf dem Fest tummeln. Musikanten und Tänzer ohnehin. So wie vor langer, langer Zeit. Einer eigentlich kargen, freudlosen Zeit im 15. und 16. Jahrhundert. Damals reichte etwa in der ländlich geprägten Rottweiler Altstadt die Ernte gerade so zum Leben, damals gab es eigentlich nicht viel zu feiern – und vielleicht gerade deshalb gerieten Tanzveranstaltungen zu großen, ausgelassenen Bällen.

Daran erinnert die Kabiszunft und möchte dem Lebensgefühl von vor hunderten Jahren nachspüren. Vor allem auch, weil Aufmüpfigkeit in den Genen der Narren steckt, die Festivitäten seinerzeit der Obrigkeit ein Dorn im Auge waren. So bringe das Tanzen das Blut und die Gefühle in Wallung, hieß es. Es bestehe zudem die Gefahr, dass es samt dem Singen die Sittenlosigkeit fördere, und die Ungebührlichkeit. Das geht aus alten obrigkeitlichen Protokollen hervor. Nun, denken sich heutige Narren, das klingt doch gar nicht schlecht, oder?

Beginn dieser ausgelassenen Veranstaltung, bei der Firlefanz und Narrentanz wieder aufleben sollen, ist am Samstag um 16.30 Uhr auf dem Parkplatz beim Pflug in der Altstadt. Dann kommen die bunten Figuren, die Artisten und Musikanten und, und, und. Es wird wohl rasch wild zugehen, denn die Veranstalter erwarten, dass das Fest auf dem Parkplatz alsbald aufgelöst werden wird – unter anderem von einer amtierenden Person der Rottweiler Obrigkeit.

Für diesen Fall ist geplant, zum Pflugsaal umzuziehen. Volk und Musik und Artisten, alle miteinander. Zunächst in den Biergarten, dann hinein in die gute Stube. Wo dann das Fest in aller Ausgelassenheit steigen kann. „Wenn wir die Gendarmerie austrickst bekommen, wovon wir ausgehen, geht das Fest bis weit in den Abend hinein“, kündigen die Veranstalter schmunzelnd an. Gut möglich, dass etwa eine Kapelle aufspielt, dass Organisator Ralf „Hefe“ Armleder selbst zum Mikro greift, dass Gitarrist Figa ihn begleitet, dass es eben eine wahre Sause wird.

Ein Wort zur Kleiderordnung: „Kommt gerne im mittelalterlichen Gewand!“


Mehr auf der Website der Kabiszunft.




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